Ginge es bei der Landtagswahlen nur um den
Ministerpräsidenten, dann müsste sich Winfried Kretschmann
ausweislich der jüngsten Umfrage um seinen Verbleib im Amt keine
großen Sorgen machen. Aber entgegen einem weit verbreiteten Gerücht
spielen Parteibindungen eine bedeutsame Rolle. So kommt es, dass
Grün-Rot erneut eine eigene Mehrheit verfehlt, und zugleich die CDU –
obschon ohne eindeutige Führungsfigur in der Landespolitik – auf
hohem Niveau verharrt. Die politische Stimmung kündet von einem Patt
im Südwesten.
Spannung verspricht die Frage, ob Grün-Rot Schwachpunkte wie etwa
die Bildungspolitik in den Griff bekommt und auf einen Lagerwahlkampf
gegen die CDU setzt – oder ob sich Absetzbewegungen in Richtung CDU
erkennen lassen. Umgekehrt müssen die Christdemokraten, die sich
ihres angestammten Partners FDP nicht mehr sicher sein können, eine
Entscheidung treffen: Wollen sie sich weiter darauf konzentrieren,
die Grünen niederzukämpfen – oder denken sie schon an den Wahlabend
im Frühjahr 2016, an dem es sehr schnell darum gehen wird, sich einen
für viele im bürgerlichen Milieu attraktiven Koalitionspartner zu
angeln? Und sie benötigen einen Spitzenkandidaten, der in der Lage
ist, konservative Kretschmann-Fans von den Grünen fernzuhalten.
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