Die Angst kehrt zurück – solche Schlagzeilen
sind nach schockierenden Ereignissen wie in Boston schnell
formuliert. Und sie treffen sicher die erste Reaktion auf die
schrecklichen Bilder. Doch die US-Gesellschaft ist robuster geworden.
Von links bis rechts haben die Amerikaner gut in Erinnerung, welch
bitteren Preis ihre heftige Reaktion auf den 11. September 2001 hatte
– vom wuchernden Überwachungsapparat bis zu Tausenden Kriegstoten. Es
wird deshalb sehr darauf ankommen, was die Ermittlungsbehörden zu
Tage fördern. Der Akt eines Einzeltäters wäre schnell vergessen. Ein
Terrorakt von Islamisten würde sich in die oft nur knapp vereitelten
Versuche der vergangenen Jahre einreihen. Ein politisches Beben würde
es wohl auslösen, wenn in Boston das erste blutige
rechtsterroristische Attentat seit Mitte der neunziger Jahre in
Oklahoma und Atlanta stattgefunden hätte. Bei aller gebotenen
Vorsicht sei eine Voraussage gewagt: Die amerikanische Gesellschaft
wird sich nicht mehr so schnell in die Hysterie treiben lassen.
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