In Polen, wo David Cameron bei seiner Werbetour
für EU-Reformen zuerst Station gemacht hat, hat er sich eine glatte
Abfuhr eingehandelt. In Berlin trifft er nun auf vorsichtige
Offenheit für seine Pläne. Denn so provozierend auf die eigenen
Interessen und Befindlichkeiten bedacht Großbritannien über die
Jahrzehnte hinweg in Brüssel agiert hat, so klar ist es auch in
deutschem Interesse, die Briten mit ihrer starken Volkswirtschaft
samt starken Banken in der EU zu halten. Genauso klar ist, dass die
Europäer und die Deutschen sich deshalb nicht erpressen lassen
dürfen. Es wird also auf einen sorgfältig moderierten
Interessenausgleich ankommen – so wie immer in Europa. Nicht aus
bösem Willen, sondern wegen ihrer Struktur hat die EU noch jeden
großen Reformanlauf klein gemacht. Das ist Fluch und Segen zugleich.
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