Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu den landesweiten Bildungstests in Baden-Württemberg

Wenn jeder dritte Achtklässler außerhalb des
Gymnasiums kaum besser liest und schreibt als ein Grundschüler und
jeder zweite in vier Jahren im Rechnen praktisch nichts dazugelernt
hat, ist das ein vernichtendes Zeugnis für die Schulen. Das Problem
ist seit Jahren erkannt. Der Umgang mit der immer vielfältigeren
Schülerschaft verlangt den Lehrern einiges ab. Erwartet wird
außerdem Medienbildung, die Fähigkeit zur Präsentation, soziale
Kompetenz ohnehin. Das Land finanziert zusätzliche
Unterrichtsstunden. Das ist der Schritt in die richtige Richtung.
Man kann Lehrern getrost zutrauen, dass sie diese Stunden dort
einzusetzen wissen, wo es ihren Schülern am meisten nützt. Den
Lehrern mehr pädagogische Freiheit zu lassen und Ruhe in die
Bildungspolitik zu bringen, das könnte den Lernerfolg sicher
voranbringen.

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