Geht nur noch mit Alleingängen etwas voran in
der auseinanderfallenden Weltpolitik? Da treffen sich zwei Autokraten
und beschließen einen Schritt, den keine internationale Konferenz
mehr zustande zu bringen scheint: eine entmilitarisierte Zone für die
letzte syrische Rebellenhochburg Idlib. Das Abkommen birgt die
Hoffnung, die Bombardierung von bis zu drei Millionen Menschen zu
verhindern. Fraglos hat die internationale Diplomatie, auch vonseiten
Berlins, das Abkommen befördert. Dennoch deckt die Renaissance der
autoritären Herrscher erneut die Schwäche des Westens auf, Krisen wie
die in Syrien zu lösen. Für mehr Einflussnahme fehlt es an
Geschlossenheit, derweil die Vereinten Nationen gelähmt sind. So
bleibt nur ein Hebel: das Geld. Putin und Erdogan wissen, dass ein
Wiederaufbau Syriens ohne die Unterstützung der Wirtschaftsmächte
unmöglich ist. Sie selbst wären mit den Milliarden-Investitionen
überfordert. Also sollen andere ihre Kassen öffnen.
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