Die beiden trotz der Krise weiterhin größten 
Handelsmächte der Welt in einer transatlantischen Freihandelszone zu 
verschmelzen ist eine gewaltige Aufgabe. Ökonomen prophezeien 
gewaltige Wohlfahrtsgewinne und mehr Jobs auf beiden Seiten des 
Atlantiks. Und da ist andererseits eine ganze Fülle von Einzelfragen,
deren Brisanz sich erst im Laufe der konkreten Gespräche 
herausstellen wird. Es geht schließlich um alle Bereiche des 
Wirtschaftslebens mit massiven Interessen einzelner Branchen, aber 
auch der Verbraucher. Die Autoindustrie wird aufs Tempo drücken, die 
Agrarindustrie eher bremsen, wenn die Märkte weiter geöffnet werden. 
Datenschützer und Gentechnikgegner werden kritische Fragen stellen.
   Damit das Mammutprojekt überhaupt eine Chance hat, müssen alle 
sensiblen Fragen öffentlich diskutiert werden. Und dafür müssen diese
Handelsgespräche offener geführt werden, als es der Tradition 
entspricht. Es liegt in der Natur der Diplomatie, dass sie nicht live
übertragen werden kann. Den Parlamenten am Ende einen fertigen 
Vertragstext auf den Tisch zu knallen, wird aber nicht genügen. Eine 
regelmäßige Unterrichtung von Abgeordneten, zivilgesellschaftlichen 
Akteuren und allgemein der Bürger über den Stand der Verhandlungen 
wäre ein erster wichtiger Schritt. Der zweite wäre, Bedenken der 
Öffentlichkeit ernst zu nehmen. Ohne deren Unterstützung gibt es kein
Abkommen.
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