Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Putin/Ukraine

Es ist das erste wirkliche Hoffnungszeichen in
der Ukraine-Krise. Wladimir Putin hat eine Verschiebung des
umstrittenen Referendums im Osten des Landes über eine Unabhängigkeit
gefordert. Damit könnte der Kremlchef den Teufelskreis durchbrechen,
in dem sich das Land bewegt. Allerdings muss den Worten Putins mit
großem Misstrauen begegnet werden. Zu häufig hat er in den letzten
Wochen mit gezinkten Karten gespielt. Bei der völkerrechtswidrigen
Annexion der Krim hat er eine russische Beteiligung noch geleugnet,
als diese längst offensichtlich war. Auch bleiben Zweifel, ob der von
Putin mehrfach behauptete Rückzug russischer Truppen von der Grenze
zur Ukraine wirklich stattgefunden hat. Der russische Präsident, der
immer so viel Wert auf Anerkennung legt, hat sich in dieser Krise als
ehrlicher Verhandlungspartner diskreditiert.

Pressekontakt:
Stuttgarter Zeitung
Redaktionelle Koordination
Telefon: 0711 / 7205-1225
E-Mail: newsroom.stuttgarterzeitung(at)stz.zgs.de
http://www.stuttgarter-zeitung.de

Weitere Informationen unter:
http://