Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Siemens/Kaeser/Stellenabbau

Bei Siemens sollte eigentlich eine neue
Zeitrechnung beginnen. Mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden Joe Kaeser
sollte wieder Ruhe im Haus einkehren. Als langjährigem
Siemens-Gewächs wird Kaeser wie keinem anderen ein Gespür für die
spezifischen Befindlichkeiten des Münchner Traditionskonzerns
nachgesagt. Nun hat ausgerechnet er persönlich für Unruhe gesorgt.

Vor drei Wochen hat Kaeser den Radikalumbau des Konzerns
verkündet. Dabei ließ er aber offen, wie viele Arbeitsplätze das
kosten wird. Das sollte intern – und wie früher bei Siemens einmal
üblich – möglichst geräuschlos geregelt werden. Dies setzt jedoch
voraus, dass die Belegschaft nicht aus den Medien erfährt, wie viele
Jobs auf dem Spiel stehen.

Ausgerechnet bei einer Konferenz mit Analysten in New York hat
Kaeser nun aber Zahlen genannt, die er dann nur wenige Stunden später
wieder kassiert hat. Die gröbsten Irritationen sind damit wohl erst
einmal eingefangen. Kommunikation mit Fingerspitzengefühl sieht aber
anders aus.

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