Es kommt beim Publikum gut an, wenn Politiker 
über den Mangel an bezahlbaren Wohnungen klagen. Mit einer 
Mietpreisbremse, so lautet die Botschaft vor der Wahl, könnten die 
Auswüchse eingedämmt werden. Auf einem ganz anderen Blatt steht 
allerdings, dass die Politik zu den steigenden Immobilienpreisen und 
damit auch zu höheren Mieten beiträgt. In der Öffentlichkeit findet 
wenig Beachtung, dass die Grunderwerbsteuer in den vergangenen Jahren
drastisch angehoben worden ist.
   Der Griff in die Taschen der Bürger ist fragwürdig. Der Staat 
profitiert ohnehin schon von steigenden Immobilienpreisen in 
Ballungsräumen. Dreht er weiterhin ungeniert an der Steuerschraube, 
erschwert er gerade Familien mit kleinerem Budget den Umzug ins 
eigene Heim. Natürlich stehen auch die Länder unter Druck, die vor 
der Aufgabe stehen, die Schuldenbremse einzuhalten. Bevor die Politik
aber Aktionsprogramme gegen Wohnungsmangel auflegt, sollte sie mit 
gutem Beispiel vorangehen. Woran es mangelt, ist eine 
Wohnungsförderung aus einem Guss.
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