Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Türkei/Erdogan

Der türkische Regierungschef Recep Tayyip hat
die Chance auf eine Verständigung mit den jungen Leuten auf dem
Taksim-Platz fahrlässig vertan. Offensichtlich hat der mächtigste
Mann der Republik nicht erkannt, dass er sich an einer der
wichtigsten Wegmarken seiner Herrschaft befindet. Immer mehr Menschen
sind mit dem Regierungsstil des Premiers nicht mehr einverstanden.
Erdogan ist zwar von der Mehrheit der Türken gewählt worden, das
heißt aber nicht, dass er nun dem ganzen Land seine Sicht der Dinge
aufzwingen darf.

Erdogan handelt wie die Regierungschefs vor ihm, die das Land als
ihren Besitz angesehen und auch so verwaltet haben. Die Proteste und
die Reaktion vieler Türken darauf zeigen aber, dass die Gesellschaft
des Landes in Sachen Demokratie weiter ist als die Regierenden.

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