Tunesien hat ein Zeichen gesetzt, das in
Hoffnung keimen lässt. Beinahe ohne Gegenstimmen nahm das Parlament
eine Verfassung an, die auf einen Vorrang der Scharia, des
islamischen Rechts, verzichtet. Sie proklamiert Religionsfreiheit und
achtet auf eine Machtbalance zwischen Präsident und
Ministerpräsident. Stärker als in jedem anderen arabischen Land ist
die Gleichstellung der Geschlechter gesichert – in den Parlamenten
sollen künftig so viele Frauen wie Männer sitzen. Auch Tunesien ist
ein zerrissenes Land, mit einem starken Gegensatz von islamistischen
und säkular-westlich orientierten Kräften. Im Unterschied zu den
anderen arabischen Staaten im Umbruch sind diese Kräfte jedoch nicht
von absolutem Machtstreben getrieben, sondern es überwiegt –
jedenfalls gegenwärtig – der Wille zu verträglichem Miteinander.
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