Jede Wahl festigt auch in Afghanistan einen
Prozess, der zugegebenermaßen auf wackeligen Füßen steht. Das Land
nahm trotz seiner vielen Probleme eine neue Hürde auf dem zähen, von
Krieg und vielen Hindernissen gekennzeichneten Weg. Die drei
Millionen Afghanen, die am Wochenende den Kugeln der Taliban und dem
skandalösen Chaos des Wahlrats trotzten, entlarvten überhebliche
Behauptungen, das Land sei nicht reif für Demokratie, denn nicht die
Afghanen versagen, sondern die korrupten Politiker und der
Staatsapparat, den der Westen vor seinem Abzug hätschelte und
tätschelte. Wenn der Westen diese Wähler alleine lässt, braucht er
sich nicht zu wundern, wenn sie bald vor seiner Türe stehen.
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