Mehr und mehr wird deutlich, dass auch das
größte deutsche Kreditinstitut nicht so ungeschoren durch die
Finanzkrise gekommen ist, wie es bisher den Anschein gehabt hat. Auf
satte 2,4 Milliarden Euro belaufen sich nun die Rückstellungen, die
Anshu Jain und Jürgen Fitschen in ihrer ersten Jahresbilanz vornehmen
mussten, der Gewinn ist dadurch fast ganz aufgezehrt worden. Die
Deutsche Bank hat eine wichtige Rolle auf dem US-Hypothekenmarkt
gespielt, von dem die Finanzkrise 2007 ausging. Weil immer mehr
Institute in diesem Zusammenhang zu hohen Strafen verdonnert wurden
oder sich auf teure Vergleiche einlassen mussten, hat auch der
deutsche Branchenprimus sein Polster für solche Fälle erhöht.
Doch die Liste der Probleme ist noch viel länger. Im Streit mit
Leo Kirchs Erben ist die Bank bereits zur Zahlung von Schadenersatz
verurteilt worden. Darüber wird zwar noch gestritten, doch am Ende
kann auch dieser Fall teuer werden. Zudem ermitteln amerikanische,
britische und deutsche Behörden gegen die Bank, Kommunen klagen, und
auch die EU-Wettbewerbsbehörde hat die Bank im Visier. Der
Kulturwandel, den Jain und Fitschen vorantreiben wollen, ist dringend
nötig. Doch zuvor müssen die Altlasten beseitigt werden.
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