Die Lage in Kiew entgleitet den scheinbar
Mächtigen. Oppositionssprecher wie Vitali Klitschko reden zwar noch
wie Anführer, aber sie haben ersichtlich keine Kontrolle mehr über
radikale, gewalttätige Teile der Bewegung. Präsident Janukowitsch
seinerseits schwankt wie ein Rohr im Wind. Mal sendet er Signale der
Verständigung aus, dann wieder droht er mit dem gewaltsamen
Niederzwingen des Protests. Er klammert sich verzweifelt an die
Macht, an den Zugang zu wirtschaftlichen Pfründen für sich und seine
Familie. Die Autorität, in seinem tief gespaltenen Land einen Prozess
der Verständigung einzuleiten,hat Janukowitsch längst verspielt. Er
spielt auf Zeit. Doch die wird ihn auch nicht retten, sondern nur das
Blutvergießen verlängern.
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