Nach dem schweren Messerangriff am Montagmorgen auf einen
23-jährigen Polizisten in München fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP)
sogenannte Messerverbotszonen. „Im Sinne der Sicherheit müssten temporäre und
anlassbezogene Messerverbotszonen eingerichtet werden – dann könnte die Polizei
Personen ohne Anlass kontrollieren“, sagte der stellvertretende
GdP-Bundesvorsitzende Dietmar Schilff den „Stuttgarter Nachrichten“ und der
„Stuttgarter Zeitung“ (Dienstagausgabe). „Wer mit einer Waffe erwischt wird,
müsste beispielsweise ein Bußgeld zahlen.“ Durch eine Änderung des
Waffengesetzes sollten Waffenverbotszonen nicht mehr nur an
kriminalitätsbelasteten Orten eingerichtet werden dürfen, sondern auch in
anderen Gebieten.
Aus Studien gehe hervor, dass das Tragen von Messern Einfluss auf das
Gewaltverhalten haben könne, sagte Schilff. Jugendliche, die Messer mit sich
führen, hätten demnach ein doppelt so hohes Risiko, Gewalttaten auszuführen, wie
Jugendliche, die kein Messer mit sich führen. „Das Mitführen jeglicher Arten von
Waffen lehnen wir deshalb ab, egal ob Messer oder sogenannte Pfeffersprays“,
betonte der GdP-Vize.
Oft seien junge und mitunter alkoholisierte Männer unter den Tätern, mit und
ohne Migrationshintergrund. „Deshalb ist wichtig, ein Lagebild zu erstellen und
das Tatmittel Messer in die Kriminalstatistik aufzunehmen“, regte Schilff zudem
an. „Dann können wir die Tätergruppe und die Häufigkeit der Taten besser
analysieren und weitere Schlussfolgerungen daraus ziehen.“
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