Stuttgarter Zeitung: Viviane Reding verlangt Ende der Troika

Die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Viviane
Reding, hat sich dafür ausgesprochen, die sogenannte Troika
aufzulösen. „Die Troika gehört abgeschafft“, sagt die Luxemburger
EU-Politikerin im Gespräch mit der Stuttgarter Zeitung
(Mittwochausgabe). „Sie war notwendig in einer Notsituation, als
schnell etwas aufgebaut werden musste. Jetzt aber besitzt Europa die
nötigen Fähigkeiten, um in Wirtschafts- und Finanzfragen die
entsprechenden Analysen durchzuführen.“ Die Troika wird gebildet aus
der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank und dem
Internationalen Währungsfonds (IWF) und soll den Reformprozess in den
Krisenländern der Union kontrollieren und voranbringen.

Im Gegensatz zu Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, der ein
Ende der Kooperation mit dem IWF vor wenigen Wochen als langfristige
Option bezeichnet hatte, will Reding den Währungsfonds bereits in
„ein paar Monaten“ vor die Tür setzen. Die Kommission habe ein
besseres Gespür dafür, wie ein gerechter Ausgleich in der Krise zu
erreichen sei. „Laut EU-Vertrag sind wir verpflichtet, auf eine
soziale Marktwirtschaft hinzuarbeiten.“ Außerdem könne es nicht sein,
dass Brasilien oder Indien mit geringeren Pro-Kopf-Einkommen als in
Griechenland diesem Euroland helfen müssten. „Wir sollten unsere
europäischen Probleme in Europa lösen“, so Reding weiter zur StZ:
„Die Zeit der Troika ist vorbei.“

Pressekontakt:
Stuttgarter Zeitung
Redaktionelle Koordination
Telefon: 0711 / 7205-1225
E-Mail: newsroom.stuttgarterzeitung(at)stz.zgs.de
http://www.stuttgarter-zeitung.de

Weitere Informationen unter:
http://