Anmoderationsvorschlag: Kolleginnen oder Kollegen, die regelmäßig
draußen rauchen oder schon mal mit einer Alkoholfahne bei der Arbeit
erscheinen, die viel am Computer spielen oder ständig mit dem Handy
im Internet surfen, kennt wohl jeder von uns. Vielleicht erkennt sich
der eine oder andere da ja sogar selbst wieder. Oliver Heinze verrät
Ihnen, wie und woran Sie ein Suchtproblem erkennen können.
Sprecher: Alkohol, Drogen, Nikotin, Glücksspiel oder Einkaufen im
Internet: Sucht hat viele Gesichter und ist ein weitverbreitetes
gesellschaftliches Problem:
O-Ton 1 (Dr. Sabine Schreiber-Costa, 13 Sek.): „Das ist so
definiert, dass es eine zwanghafte Einnahme ist, ein zwanghaftes
Verlangen nach Stoffen oder nach einem Erlebniszustand. Zum Beispiel
durch ein Verhalten verursacht, wo ich mit eigener Willenskraft nicht
mehr rauskomme.“
Sprecher: Sagt die Suchtpräventionsexpertin Dr. Sabine
Schreiber-Costa von der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische
Industrie. Dass die Kollegen ein Suchtproblem haben könnten, kann man
an bestimmten Verhaltensweisen aber gut erkennen.
O-Ton 2 (Dr. Sabine Schreiber-Costa, 25 Sek.): „Zum Beispiel
jemand kommt ziemlich missgelaunt zur Arbeit, verdammt alles und geht
dann mal kurz raus. Und dann kommt er plötzlich völlig
freudestrahlend und fröhlich rein. Und ich kann es mir nicht
erklären, wie so schnell dieser Stimmungswechsel zustande gekommen
ist. Das könnte zum Beispiel ein Hinweis sein. Natürlich auch vom
Erscheinungsbild, wenn jemand immer früher sehr, sehr gut gekleidet,
sehr akkurat gekleidet ist oder war und dann plötzlich immer mehr
verfällt.“
Sprecher: Fällt Ihnen so etwas auf, sollten Sie den Kollegen ruhig
mal darauf ansprechen. Allerdings nicht mit erhobenem Zeigefinger,
sondern sachlich und lösungsorientiert.
O-Ton 3 (Dr. Sabine Schreiber-Costa, 31 Sek.): „Immer auch die
Ich-Form nehmen, also zum Beispiel: Heute siehst du aber sehr müde
aus. Wie geht es dir? Geht es dir nicht gut? Das ist auch schon sehr
wichtig für denjenigen, der auffällig ist, dass er merkt, dass es
bemerkt wird. Zum Chef gehe ich dann, wenn ich sehe, dass ich selbst
gefährdet bin oder Dritte gefährdet werden. Dann muss ich sogar den
Chef aufsuchen, weil der hat die Fürsorgepflicht. Der Chef muss
handeln, weil er die Verantwortung dafür trägt, dass alle seine
Mitarbeitenden eben sicher und gesund wieder nach Hause kommen.“
Sprecher: Tipps gibt es bei den Berufsgenossenschaften und
Unfallkassen:
O-Ton 4 (Dr. Sabine Schreiber-Costa, 22 Sek.): „Sicherheit und
Gesundheit unserer Versicherten ist unser Hauptanliegen. Das
bedeutet, dass wir dafür sorgen, dass Menschen bei der Arbeit gesund
bleiben, sogar vielleicht bei der Arbeit Gesundheit gefördert wird.
Und das heißt, dass wir Qualifizierungsmaßnahmen für Führungskräfte
anbieten und vor allen Dingen auch eine Fortbildung zum betrieblichen
Suchtbeauftragten.“
Abmoderationsvorschlag: „Suchtprävention“ ist im neuen
Berufsschuljahr auch das Thema des Präventionsprogramms der
gesetzlichen Unfallversicherung „Jugend will sich-er-leben“.
Materialien dazu gibt es für Azubis, Ausbilder, Berufsschullehrer und
alle anderen im Netz unter www.jwsl.de.
Pressekontakt:
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV)
Pressestelle
Stefan Boltz
Tel.: +49-30-13001-1414
E-Mail: presse@dguv.de
Glinkastr. 40, 10117 Berlin
Original-Content von: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), übermittelt durch news aktuell