Zurück auf Los
Sicher ist ein Begriff, der zu einem Endlager für hochradioaktiven
Müll kaum passt. Zu anmaßend ist es, Geschehnisse Jahrtausende
vorherzusagen. Optimal geeignet muss eine Gesteinsschicht aber für
den Atomabfall schon sein – nach neustem Stand der Wissenschaft und
Technik. Der Standort Gorleben erfüllt diese Anforderungen wohl kaum.
Noch mehr als 1,6 Milliarden Euro in die Erkundung des Salzstocks zu
stecken, wäre Geldverschwendung. Sie aufzugeben ist ein notwendiges
Gebot für eine neue Suche auf wissenschaftlicher Basis. Dies hatte
Umweltminister Röttgen zunächst zugesagt. Dass er Wochen benötigte,
um zu erkennen, dass er sein Endlagersuchgesetz auch politisch nicht
durchsetzen kann, ist kaum zu verstehen. Röttgens Rückkehr auf Los
muss aber vollständig sein, sonst scheitert der zweite Anlauf
spätestens am Widerstand der Bürger – in welchem Landstrich der
Republik auch immer. Dazu gehört: Gorleben wird wie jede mögliche
Lagerstätte behandelt. Der Standort sollte nur nach fachlichen
Gesichtspunkten ausscheiden. Es bedarf keiner Sonderbehörde für ein
Endlager, weil das Bundesamt für Strahlenschutz dafür qualifiziert
ist. Es zeigt beim Skandal um das Versuchslager Asse, dass es die
Bürger wahrheitsgemäß informiert. Denn neben Sachargumenten für den
optimalen Standort gelingt das Projekt nur mit absoluter Offenheit.
Daran hat es Norbert Röttgen gegenüber Parlament und Öffentlichkeit
massiv mangeln lassen.
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Südwest Presse
Lothar Tolks
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