Die Strecke darf nicht scheitern
Allen Dementis, Durchhalteparolen und Verweisen auf das Ergebnis
des Volksentscheids zum Trotz: Von Tag zu Tag steigt das Risiko, dass
davonlaufende Kosten Stuttgart 21 doch noch zum Verhängnis werden.
Gesetzt den Fall, die Tieferlegung des Hauptbahnhofs käme nicht,
bliebe nach jetzigem Stand auch die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm auf
der Strecke. Denn unter Ministerpräsident Günther Oettinger waren
Tiefbahnhof und Neubaustrecke gegen warnende Stimmen vieler Skeptiker
aneinander gekoppelt worden. Angeblich untrennbar, weshalb beide
Milliardenprojekte zusammen ja auch als „Stuttgart-Ulm“ firmieren.
Doch so weit darf es nicht kommen. Wohl handelt es sich bei S 21
außer um eine Bahnhoftieferlegung auch um eine Jahrhundertchance für
die Stadtentwicklung in der Landeshauptstadt – ein Aspekt, über den
sich der neue Grünen-OB Fritz Kuhn bislang vornehme Zurückhaltung
auferlegt. Aber: S 21 ist letztlich ein lokales Projekt. Die
Neubaustrecke hingegen ist von internationaler Relevanz. In doppelter
Hinsicht: Die Strecke ist Teil der schnellen Schienenmagistrale
Paris-Bratislava. Ohne sie bliebe ausgerechnet einer der
wirtschaftsstärksten Räume der Republik von diesem Netz abgekoppelt.
Zum anderen wäre der Imageschaden fürs Land in halb Europa
unermesslich, scheiterte die Neubaustrecke. Sie ist, sollte es
tatsächlich Spitz auf Knopf kommen, für Württemberg und
Bayerisch-Schwaben unabdingbar.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218
Weitere Informationen unter:
http://