Kein gutes Timing: Während die Börsen in den Keller
rauschen, kommt die Meldung, dass die Bundesbürger wieder vermehrt
auf Aktien als Geldanlage vertrauen. Zu unrecht, möchte man meinen,
angesichts der Turbulenzen weltweit. Doch ganz so einfach ist es
nicht. Natürlich fallen auch in Deutschland zurzeit die Kurse, und
zwar selbst von grundsoliden Unternehmen, die beste Bilanzzahlen,
hohe Dividenden und gute Prognosen aufweisen können. Doch woran liegt
das? Alle Experten rätseln. Manche verweisen auf die globale
Vernetzung der Wirtschaft. Der sinkende Ölpreis ist ein Anzeichen
beginnender Schwäche und könnte Großinvestoren aus den Förderländern
dazu bewogen haben, ihre Kassen durch Aktienverkäufe zu füllen. Die
unsichere politische Lage in vielen Regionen und die damit
zusammenhängenden Risiken für die Weltwirtschaft mögen die Lust auf
Aktien zusätzlich dämpfen. Auslöser für die depressive Stimmung war
wohl China, dessen Börsen schon im Herbst 2015 auf Talfahrt gingen.
Das brachte zumindest viele ins Grübeln. Wie dem auch sei: Die Aktie
sollte nicht verteufelt werden. Wer in dividendenstarke Titel
investiert, bekommt nach wie vor mehr für sein Geld, als wenn er es
auf dem Konto lässt. Das ergibt sich aus der Gegenrechnung von
Niedrigzins und Inflation. Der Aktionär kann wenigstens hoffen, dass
sich sein Geld vermehrt. Er braucht aber einen langen Atem – und gute
Nerven.
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Südwest Presse
Ulrike Sosalla
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