Südwest Presse: KOMMENTAR · KAMPF GEGEN TERROR

Klare Strategie nötig

Der Terror von Paris hat nicht nur Frankreich aufgeschreckt. Die
Ereignisse zeigen, dass jederzeit ein anderes Land in Europa zum
Schauplatz islamistischer Attentate werden kann. Bundeskanzlerin
Merkel sicherte dem französischen Präsidenten Hollande militärischen
Beistand zu und so überrascht es nicht, dass die Bundesregierung
schnell reagiert. Weitere Soldaten werden nach Mali geschickt,
Aufklärungs-Tornados sollen zur Verfügung gestellt werden.
Deutschland lässt sich nicht aus dem Kampf gegen die
Dschihadistenmiliz heraushalten. Auch wenn diese Perspektive dem
einen oder anderen bitter aufstoßen wird: Das europäische Bündnis
gegen den IS muss auf eine möglichst breite Basis gestellt werden.
Bislang präsentierte sich Europa als labil und zerstritten. Der
Abschuss des russischen Jets durch die Türkei war ein törichtes
Signal an die Terroristen. Umso mehr benötigt Europa eine klare
Strategie, wie man gemeinsam und erfolgreich dem Terror
entgegentreten will – inklusive einer Exitstrategie. Das alleinige
Bombardieren von Zielen reicht nicht aus. Das haben die bisherigen
Angriffe unter Leitung der US-Streitkräfte in der Region gezeigt –
und ist eine der Lehren aus dem Krieg in Afghanistan. Ganz dringend
bedarf es eines klugen politischen Konzeptes, mit dem der
Syrien-Konflikt gelöst und zugleich der Irak einbezogen wird. Dort
hat der IS seine Basis. Nur wenn sie zerstört wird, kann der IS
besiegt werden.

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Ulrike Sosalla
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