Die größte Polizeiaktion, die die fünfte französische
Republik je erlebte, hat überaus rasch zum Ziel geführt. 43 Stunden
nach seinem blutigen Mordanschlag in einer jüdischen Schule sah sich
der Serienmörder von Toulouse umstellt. Die berechtigte Angst, dass
er weitertöten würde, ist am frühen Mittwochmorgen verflogen. Es war
die enge Zusammenarbeit von Kripo und Geheimdiensten, die den
Fahndungserfolg ermöglicht hat. Seit den Anschlägen auf das New
Yorker World Trade unterliegt Frankreich ohne Unterbrechung
mindestens der zweithöchsten Terroralarm-Stufe. Die Zahl der durch
solche Wachsamkeit verhinderten Attentate soll bei mehr als einem
halben Dutzend pro Jahr liegen. Die Gefahr, die von auf französischem
Boden angeworbenen Dschihad-Kämpfern für die innere Sicherheit
ausgeht, wurde von der Pariser Anti-Terror-Zelle nie unterschätzt.
Dass ihre Spezialisten auch die Ermittlungen im Falle des
Motorroller-Mörders leiteten, ist eine weitere Erklärung für die
schnelle Identifizierung von Mohamed Merah. Dennoch schmälert
Besorgnis die riesengroße Erleichterung in Frankreich. Merah mag ein
Einzeltäter sein, sein Werdegang als Terrorist hingegen ist alles
andere als ein Einzelfall. Und seine Opfer, die gestern in Jerusalem
und Montauban beerdigt wurden, unterstreichen die traurige
Gewissheit: Der Hass islamischer Fanatiker auf die westlichen
Gesellschaft ist ungebrochen.
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Lothar Tolks
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