Neue Maßstäbe
Kaum hat seine zweite Amtszeit begonnen, hat US-Präsident Barack
Obama dem politischen Establishment in Washington seinen Stempel
aufgedrückt. Schließlich strotzte seine Rede anlässlich der
feierlichen Inauguration von einer neuen Kultur der Integration und
Einbindung. Jeglicher Diskriminierung will Obama einen Riegel
vorschieben, egal, ob gegen Frauen, Schwule, ethnische Minderheiten
oder Religionsgruppen. Das soll nun auch im Militär seinen
Niederschlag finden. Mit der Aufhebung der umstrittenen Politik,
wonach Schwule nur dann in den Streitkräften dienen durften, wenn sie
sich nicht offen zu ihrer Homosexualität bekannten, war bereits ein
erster Schritt getan. Nun gehen Obama und Verteidigungsminister Leon
Panetta weiter, denn bald wir der Einsatz von Frauen an vorderster
Front zur Realität. Dass Obama mit dieser Politik der Inklusion bei
konservativen Republikanern aneckt, war nicht anders zu erwarten.
Ihnen geht der Gedanke, dass Frauen in Bodentruppen dienen und in
Kampfhandlungen verwickelt sein könnten, ideologisch gegen den
Strich. Doch die Entscheidung, sich um eine Position zu bewerben, die
zum Infanterie- oder Artillerieeinsatz führt, wird jede Soldatin
freiwillig treffen können. Auch werden zweifellos objektiv physische
Standards, die für bestimmte Einheiten und Kampfhandlungen erfüllt
werden müssen, ohne Rücksicht auf das Geschlecht aufrechterhalten.
Also sollten sich die Republikaner keine Sorgen machen. Obama setzt
neue Maßstäbe, mit oder ohne die Zustimmung der Opposition. Das
könnte ein Markenzeichen seiner kommenden vier Jahre werden.
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Lothar Tolks
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