Südwest Presse: KOMMENTAR zu GRIECHENLAND Ausgabe vom 12.03.2015

KOMMENTAR zu GRIECHENLAND

Ausgabe vom 12.03.2015 Nein, ernst nehmen kann man diesen Haufen
griechischer Politchaoten längst nicht mehr. Die neueste Volte der
beiden hellenischen Unruhestifter ist einfach nur lächerlich: 332
Milliarden Euro Reparationszahlungen soll Deutschland den Griechen
überweisen. Passenderweise steht Athen gerade mit 320 Milliarden in
der Kreide. Damit wäre das Problem gelöst. Alles ganz einfach. Und
wenn Deutschland nicht mitzieht, dann werden in einem ersten Schritt
deutsche Liegenschaften in Griechenland gepfändet. Dass dies alles
völkerrechtlich nicht gedeckt ist, ignorieren Regierungschef Tsipras
und sein Finanzminister Varoufakis. Doch die Dreistigkeit, mit der
die griechische Regierung die Verhandlungen mit der EU und vor allem
mit Deutschland torpediert, hat einen bitteren Beigeschmack. Alexis
Tsipras verrät sein eigenes Volk. Längst ist der Linkspolitiker ein
Opfer seiner eigenen Versprechen. Wenn nicht kurzfristig weitere
EU-Milliarden fließen, schlittert Griechenland in die Pleite. Das
Geld gibt es aber nur, wenn der EU-Reformkurs fortgeführt wird. Das
ist Tsipras klar – doch wie soll er es ohne Gesichtsverlust
durchsetzen? Indem er ein neues Feindbild erfindet – und wer wäre
besser geeignet, als das böse, mächtige Deutschland mit seinem
grausamen Finanzminister? Kurzfristig werden viele Griechen Tsipras
dafür feiern. Die Solidarität in der EU und eine Zukunft für sein
Land verspielt er damit. Und das ist der eigentliche Skandal.

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Ulrike Sosalla
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