KOMMENTAR zu· LEHRSTELLEN
Ausgabe vom 08.08.2015 Der Trend ist klar: Die Unternehmen in
Baden-Württemberg müssen immer länger suchen, um Lehrlinge zu finden.
Oft bleiben die Stellen trotz aller Anstrengungen unbesetzt. Das mag
daran liegen, dass es gerade die kleinen und mittelständischen Firmen
nicht schaffen, sich bei den jungen Leuten als attraktiver
Arbeitgeber richtig in Szene zu setzen. Da tun sich Großkonzerne
leichter, die beispielsweise durch Sponsoring auffallen – in der
Fußball-Bundesliga oder im Formel-1-Rennsport. Doch es gibt auch
große Versäumnisse derer, die die jungen Menschen von der Schule ins
Berufsleben begleiten sollen: Eltern, Lehrer, Studien- und
Berufsberater. Noch immer thematisieren sie zu selten die Chancen,
die eine duale Ausbildung bietet. Die zunehmende Durchlässigkeit des
Systems, die den Zugang beispielsweise vom Handwerksberuf ins Studium
ermöglicht, scheint in den Köpfen ebenfalls noch nicht angekommen zu
sein. Ganz zu schweigen von der Möglichkeit, während der Lehrzeit
auch mal ins Ausland zu gehen. Studium und Karriere – dieses
Begriffspaar prägt das Weltbild vieler. Dabei bietet eine Lehre beste
Berufschancen. Eine akademische Ausbildung dauert in der Regel
länger. Bei der Jobsuche kommen Gesellen und Facharbeiter oft rascher
voran. Zudem gelingt der Sprung in die Selbstständigkeit gerade im
Handwerk sehr schnell, – und in vielen ländlichen Gegenden steht die
Kundschaft bereits Spalier.
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Südwest Presse
Ulrike Sosalla
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