Gut, dass wir darüber geredet haben! Und mehr nicht?
Das kann wohl kaum das erwünschte Ergebnis sein nach dem runden Tisch
zum heftig umstrittenen Milliardenvorhaben Stuttgart 21, zu dem
Bahnchef Rüdiger Grube jetzt Politiker und Vertreter der
Projektgegner für September eingeladen hat. Aber ein anderes Ergebnis
ist ernsthaft kaum zu erwarten nach solchen Gesprächen: Plötzlich
kein Abriss, kein Tiefbahnhof? Eine Lösung mit Erhalt des
Kopfbahnhofs kommt für die Projektbefürworter nicht infrage, das
betont nicht nur die breite Mehrheit der Politiker von CDU, SPD und
FDP immer wieder, das sagt auch Bahnchef Grube. Die Gegenseite
versichert, mit ihrem Widerstand auf gar keinen Fall aufzuhören.
Unter solchen Voraussetzungen teilt man sich am runden Tisch nur
seine bekannten Positionen gegenseitig mit, um dann weiterzumachen –
mit Baggern und Demonstrieren. Vielleicht gelingt ja, dass wenigstens
verbal abgerüstet wird: Auf der einen Seite beispielsweise bei der
Panikmache mit einstürzenden Tunnelbauten, auf der anderen beim
Gerede vom radikalisierten Protest. Aber das wird nicht lange
anhalten. Grubes Angebot ist nicht mehr als ein cleverer Schachzug
und nur vordergründig ein Erfolg für die Demonstranten. Und er hat
ein Ziel schon erreicht: Gleich die ersten Reaktionen auf das
Gesprächsangebot des Bahnchefs zeigen Uneinigkeit in der bunten
Truppe der Stuttgart-21-Gegner.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218