Südwest Presse: Kommentar zum Klimagipfel

Die Bekenntnisse auf dem Uno-Sondergipfel zum
Klimaschutz klangen beeindruckend. US-Präsident Barack Obama will die
internationale Gemeinschaft anführen. Gelobte er. Zusammen mit China,
sagte er. Pekings Vizepremier Zang Gaoli fand keine Widerworte. Er
versprach gar mitzuziehen. Da musste Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon
strahlen. Selten gelingt es, dass die Großen der Welt übereinstimmen.
Dabei braucht die zunehmend streitsüchtige Menschheit Leitfiguren,
die Krisen lösen, anstatt sie zu verschärfen. Der Klimawandel mit
seinen Dürren, Starkregen oder heftigen Taifunen bedarf wie selten
der Entwicklung einer globalen Antwort. Diese muss eindeutig sein und
braucht einen sehr langen Atem. Schließlich geht es um komplexe
Zusammenhänge zwischen Himmel und Erde, die noch nicht einmal richtig
verstanden sind. Leider haben die 120 Staats- und Regierungschefs nur
warme Worte gefunden. Was sie gegen die Erwärmung der Atmosphäre, den
Ausstoß der Treibhausgase, das Ausbeuten der Erdkruste, den Raubbau
an der Natur unternehmen wollen, ist so unklar wie zuvor. Dabei
hatten sie fünf Jahre Zeit, wenigstens konkrete Maßnahmen zu
benennen. Die Hoffnung, dass die Menschheit sich aufrafft, ihren
Lebensraum zu schonen, damit noch viele Generationen hier existieren
können, ist daher kaum gewachsen. Es sei denn, den Worten folgen
alsbald Taten. Sie sind überfällig – weltweit. MARTIN HOFMANN

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