Südwest Presse: Kommentar zum Thema Bildung

Kritiker, die sich gern an der angeblich völlig
falschen Bildungspolitik im Land abarbeiten, können es drehen und
wenden wie sie wollen: Die jetzt vorgelegte Studie zu den
sprachlichen Kompetenzen der Neuntklässler stellt dem
baden-württembergischen Schulsystem zunächst einmal ein prima Zeugnis
aus. Hinter Bayern (und nur beim Bereich Lesen einmal hinter Sachsen)
immer ganz vorn unter den 16 Bundesländern, das kommt nicht von
ungefähr. Genauso wenig wie die Dauer-Schlusslichtplätze der
Stadtstaaten oder die oft genug unterdurchschnittliche Positionierung
mancher SPD-regierter Länder im Ranking. Die Nützlichkeit solcher
wissenschaftlich abgesicherten Datenerhebungen und ihre bundesweite
Einordnung stehen außer Frage: Schwachstellen (und mehr) sind nicht
mehr wegzudiskutieren, was dann der erste Schritt zu ihrer
Beseitigung sein kann. Denn natürlich muss die Qualifizierung
möglichst ganz vieler Schüler das Ziel aller schulischen Bemühungen
sein. Da hat auch das Land noch ziemlichen Nachholbedarf. Soziale
Herkunft und Bildungserfolg stehen in einem ungerechten Verhältnis,
auch wenn sich leichte Veränderungen zum Positiven andeuten. Hier
muss noch viel verbessert werden. Selbst in den Rote-Laterne-Ländern,
die in diesem Punkt laut Studie besonders erfreulich abschneiden.
Allerdings rangieren sie auch hier nur auf dem Qualitätslevel der
Südländer.

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Lothar Tolks
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