Von einer Glaubwürdigkeitskrise des
Fußball-Weltverbandes zu reden, wäre eine gepflegte Untertreibung
angesichts der neuen Enthüllungen. Vieles spricht dafür, dass bei der
Vergabe des WM-Turniers 2022 nach Katar hochgradig geschmiert wurde.
Zusammen mit den wohl manipulierten Testspielen vor der WM 2010 und
anderen Ereignissen in jüngster Vergangenheit ergibt das ein Bild
eines Verbandes, in dem Betrug und Verlogenheit zum Alltag gehören.
Und das Bitterste an der Erkenntnis ist: Das ist weder neu noch
überraschend. Unabhängig davon, dass die WM 2022 zwingend neu
vergeben werden muss, was die Ölscheichs finanziell verkraften
werden, bedarf die Fifa einer Generalüberholung. Die muss damit
anfangen, dass Fifa-Präsident Sepp Blatter, unabhängig von
persönlicher Schuld, auf eine Wiederwahl verzichten muss. Unter der
Ägide des Schweizers hat sich die Fifa, mit einem Jahresumsatz von
rund einer Milliarde Euro, in ein intransparentes, korruptes Monstrum
verwandelt, das nicht alleine durch Selbstheilungskräfte wieder auf
den rechten Weg kommen wird. Hilfreich wäre es, wenn der
eidgenössische Nationalrat ein bisher nur andiskutiertes Gesetz auf
den Weg bringen würde, mit dem Korruption und Wettkampfmanipulation
unter Strafe gestellt würde. Durch verstärkte Lobbyarbeit versucht
die Fifa, die ihren Sitz in der Schweiz hat, das Gesetz zu
verhindern. Wundert sich da jemand?
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Südwest Presse
Ulrike Sosalla
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