Verkehrte Welt in München: Die deutsche
Verteidigungsministerin mahnt den US-Präsidenten. Ursula von der
Leyen, die vor nicht allzu langer Zeit an selber Stelle über deutsche
Truppen in Afrika fantasiert hatte, liest dem mächtigsten Mann der
Welt die Leviten: Die Nato ist eine Wertegemeinschaft, die keinen
Raum für Folter und Anbiederung an jene zulässt, die sich nicht um
internationales Recht scheren. Dass solche Worte nötig sind, zeigt,
wie sehr sich die Lage verändert hat. Die USA, einst Garant für
Sicherheit und Stabilität, werden als Risiko wahrgenommen. Europa
kommt aus der Defensive und die Ministerin, die sich bis dato gerne
als Vorkämpferin aller Teilzeitsoldatinnen präsentiert hat, scheint
die Führungsrolle Deutschlands anstreben zu wollen. Bis dahin ist es
ein weiter Weg. Denn die vergangenen Tage haben gezeigt, wie tief der
vorauseilende Gehorsam geht. Ein Wink aus Washington, und die
Nato-Partner sind willens, ihre Verteidigungsetats aufzustocken. Klar
ist: Mögen die Europäer dem US-Präsidenten jegliche Befähigung zur
Staatskunst absprechen – Donald Trump treibt die Welt vor sich her.
Schon jetzt.
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