Südwest Presse: Kommmentar: Klausurtagung CSU

Horst Seehofer treibt es gerne bis zum Äußersten. Und
dieses Äußerste ist aus seiner Sicht im Streit mit Angela Merkel und
der CDU um die Obergrenze für Flüchtlinge immer noch nicht erreicht.
Auch nicht nach mehr als einem Jahr Disput, Demütigungen und
Drohungen. Wer glaubte, die CSU-Klausur im Kloster Seeon könnte einen
Durchbruch im zerrütteten Verhältnis der Schwester-Parteien bringen,
wurde enttäuscht. Ein bisschen mehr geht immer noch, denkt sich
Seehofer. Der Vorschlag von jährlich zu bestimmenden flexiblen
Obergrenzen wurde vom CSU-Chef ebenso schnell verworfen wie von
Kanzlerin Merkel – aus unterschiedlichen Gründen. Seehofer glaubt, er
kann noch näher an die Zahl von maximal 200 000 Flüchtlingen
gelangen. Zugleich weiß er, dass er möglichst geeint mit der CDU in
den Wahlkampf ziehen muss. Die Idee von einer isolierten CSU in der
Opposition ist zerstörerisch – die Partei wäre abgeschnitten und nur
ein bayerisch-folkloristischer Sprengsel im bundespolitischen Gefüge.
Seehofer aber pokert weiter. Das Spiel wird immer riskanter, und die
Zeit drängt.

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Ulrike Sosalla
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