Wichtigster Punkt für die eigene Anlageentscheidung: Wie wird sich das Zinsniveau entwickeln? Rechnen Sparer mit steigenden Zinsen, werden sie ein Tagesgeldkonto bevorzugen, um das Geld später zu einem höheren Zinssatz längerfristig zu investieren. Vorteil für Kurzparker: Mit einem Tagesgeldkonto bleiben Anleger flexibel – die Zinsen werden regelmäßig angepasst und das Geld ist täglich verfügbar. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Spanne zwischen Tages- und Festgeldkonditionen nicht zu groß ist.
Sparer, die dagegen in der nächsten Zeit fallende oder gleich bleibende Zinsen erwarten, werden ihr Vermögen eher mittelfristig anlegen. Der Vorteil dabei: Der Zinssatz ist bei einem Festgeldkonto garantiert – auch wenn die Konditionen noch weiter nach unten gehen.
Das wiederum hängt primär davon ab, wie sich die Wirtschaft künftig entwickelt. Zieht die Konjunktur an, dürfte auch die Inflationsrate steigen, was die Europäische Zentralbank früher oder später mit höheren Zinsen „bekämpfen“ würde. Eine Fortdauer der konjunkturellen Durststrecke hält dagegen die Leitzinsen am Boden, entsprechend auch die Zinsofferten der Banken. Experten zufolge deutet sich nach den jüngsten Konjunkturdaten keine Inflationsrate von mehr als zwei Prozent an, weshalb die Zinssätze bei den Kreditinstituten tendenziell leicht gesunken sind.
Wichtig sind bei einem Vergleich der Zinsen auch die Rahmenbedingungen: Teilweise sind attraktive Zinssätze beim Tagesgeld daran gekoppelt, dass Kunden auch ein Depot bei der Bank führen – wie zum Beispiel bei der DAB bank, die für 5.000 Euro Anlagesumme 2,5 Prozent anbietet. Die Deutsche Kreditbank AG lockt mit 2,05 Prozent, allerdings nur dann, wenn Kunde bereits ein Girokonto haben.
2,5 Prozent erhalten Sparer aktuell auch bei der Credit Europe Bank, sofern 5.000 Euro als Festgeld für zwei Jahre angelegt werden. Die niederländische Bank hat unlängst ihre Zinsen erhöht und bietet durch die ausländische Einlagensicherung einen Schutz bis zu 100.000 Euro auf das Ersparte.