
Steuerskandale wie „uuups-Ex“ oder „uuups-uuups“, die weltweit 150 Milliarden Euro Schaden angerichtet haben, prägten in den vergangenen Jahren wegen des unrühmlichen Gebarens einiger Akteure die Berichterstattung über die Finanzwelt. Verhindert werden soll eine Wiederholung in Zukunft durch neue Mitteilungsverfahren. Die Erhebung zusätzlicher steuerrelevanter Informationen für das Reporting von Kapitalertragssteuerrückerstattung für Dividenden und Hinterlegungsscheine ist der entscheidende Aspekt. Zusätzlich soll durch die angepasste Schnittstelle zum Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) eine höhere Transparenz am deutschen Markt geschaffen werden.
Höhere Transparenz durch angepasste Schnittstelle
Die Management- und Technologieberatung BearingPoint empfiehlt für die Umsetzung der regulatorischen Anforderung die Standardisierung der Reporting-Aufbereitung und Schnittstellen zum BZSt. So kann der effiziente Umgang mit zukünftigen Anforderungen bereits frühzeitig auf den Weg gebracht werden. Infrage kommt hier beispielsweise die Reportinglösung von Divizend. Das im Jahr 2020 in München gegründete Technologieunternehmen entwickelt Anwendungen für Investments in Dividendenaktien und die damit verbundenen Steuerthemen – für große Institute genauso wie für private Akteure. Eine weitere Expertise des innovativen Unternehmens liegt in der fachgerechten Datenaufbereitung und Verarbeitung.
Dr. Robert Bosch, Globaler Leiter Banking & Capital Markets, BearingPoint, kommentiert: „Mit Divizend können wir einen starken Partner präsentieren, der Anlegerinnen und Anlegern rechtssichere Lösungen ermöglicht. Als Kapitalmarktexperten, die wir täglich mit der hochkomplexen steuerrechtlichen Regelungsmaterie befasst sind, hat uns insbesondere das intuitiv zu bedienende Dashboard und das umfassende Daten-Know-how des jungen Unternehmens überzeugt.“
Von der Kooperation zwischen BearingPoint und Divizend können die betroffenen Wertpapierdienstleister, auch als „auszahlende Stelle“ bezeichnet, in den Bereichen Analyse, Umsetzung und Automatisierung profitieren. Die Prozesse rund um Datenerhebung, Verarbeitung und letztendlich das Reporting durch die Kooperationspartner werden aus „einer Hand” begleitet und dabei kommt eine effizient arbeitende Standardlösung zur Anwendung.
Thomas Rappold, CEO, Divizend, kommentiert: „Divizend vereint Finanzmarkt- und Steuerkompetenz mit IT. Wir bringen Wissen zu Aktienmärkten und Dividenden genauso wie zu Schnittstellen, Prozessautomatisierung und Regulatorik zusammen und vereinfachen so für unsere Anwender den komplexen Rückerstattungsprozess in Fällen, in denen zusätzlich zur Kapitalertragssteuer auch Quellensteuer gezahlt wurde. MiKaDiv mag aktuell in der Branche als administrative Herausforderung aufgefasst werden. Doch dank unserer ganzheitlichen, weiter gedachten Lösung entstehen daraus für international operierende Banken ganz neue profitable Geschäftsfelder. Die Zusammenarbeit mit BearingPoint ist für uns eine Chance, unsere innovative Lösungskompetenz unter Beweis zu stellen.“
Ein Blick in die Zukunft: MiKaDiv meets FASTER
Neben dem ab Anfang Januar geltenden MiKaDiv geht der Blick zudem nach Brüssel. In naher Zukunft steht die EU-Gesetzgebungsinitiative FASTER für große Finanzintermediäre (Faster and Safer Relief of Excess Withholding Taxes) vor der Tür. Bereits vergangenen Jahr hat die Europäische Kommission einen Vorschlag zur Beschleunigung von Quellensteuerverfahren unterbreitet und einen Start für Januar 2027 angekündigt. Hier werden, so der Plan, zunächst die großen Institute verpflichtet, für ein gemeinsames, EU-weites Quellensteuerabzugsverfahren und den damit verbundenen Entlastungsmöglichkeiten auf quellensteuerpflichtige Zahlungen börsennotierter Wertpapiere zu sorgen. Eine standardisierte Meldepflicht ist auch hier Bestandteil der Regelungen.