(DGAP-Media / 03.09.2012 / 10:30)
03.09.2012
Pressemitteilung
Thüga: 65 Prozent Kosteneinsparung bei der Einführung von Smart Metern
möglich
Die Unternehmen der Thüga-Gruppe haben Szenarien und Konsequenzen einer
Einführung von Smart Metern untersucht. Das Ergebnis: Je nachdem wie die
Implementierung erfolgt, könnenüberflüssige Kosten vermieden werden. Thüga
hat dazu einen Fünf-Punkte-Katalog erarbeitet, den sie gegenwärtig mit
Politik und Verbänden diskutiert. Ziel ist, eine kundenorientierte,
effiziente und praxistaugliche Umsetzung zu erreichen.
In den nächsten Jahren sollen deutschlandweit mindestens zehn Prozent aller
Stromkunden einen elektronischen, fernablesbaren Zähler erhalten. Diese
sollen Kunden zu einem bewussteren Umgang mit Energie bewegen und ihnen
ermöglichen, Produkte zu beziehen, die stärker auf ihr Verbrauchsprofil
ausgerichtet sind. –Smart Meter sind ein wichtiger Baustein der
Energiewende und die Thüga-Gruppe unterstützt die Einführung dieser
Technik. Für die Umsetzung brauchen wir aber klare, effiziente und
praxisnahe Vorgaben–, so Michael Riechel, Mitglied des Vorstands der Thüga
Aktiengesellschaft.
Von der Einführung sind im ersten Schritt Endkunden mit einem
Stromverbrauch vonüber 6000 Kilowattstunden im Jahr, alle Neubauten sowie
Erzeugungsanlagen mit erneuerbarer Energieüber sieben Kilowatt Leistung
wie zum Beispiel Photovoltaikanlagen betroffen. In der Praxis bedeutet das,
dass vor allem Industrie- und Gewerbekunden, aber auch größere Haushalte
mit vier und mehr Personen oder mit elektrischer Wärmeerzeugung die
modernen Zähler verpflichtend bekommen sollen.
Das Gesetz macht jedoch keine Aussagen, wie die Mehrkosten für diese
Messsysteme verteilt werden sollen. Daher sieht Thüga die Gefahr, dass die
Endkunden zusätzlich zu den Energiekosten mit weiteren zu hohen Entgelten
für Messsysteme belastet werden. Denn nicht für alle Kundengruppen ist
absehbar, dass sie auch einen tatsächlichen Mehrwert, zum Beispiel in Form
von Energieeinsparungen, durch neue Technologien haben werden. –Wir müssen
vermeiden, dass die Akzeptanz der Energiewende durch eine weitere
Kostendiskussion sinkt–, appelliert Riechel.
Die Unternehmen der Thüga-Gruppe, die in Summe etwa 3,6 Millionen
Stromzähler verantworten, haben daher Vorschläge entwickelt, wie die neuen
Zähler kostenschonend eingeführt werden können. Diesen Maßnahmenkatalog,
mit dem bis zu 65 Prozent der Aufwendungen vermieden werden könnten, hat
die Thüga-Gruppe bereits dem Bundesinnen- und Wirtschaftsministerium
vorgestellt und diskutiert ihn aktuell mit Verbänden. –Unsere Vorschläge
treffen auf großes Interesse–, so Riechel.Übersicht des Fünf-Punkte-Katalogs:
1. Der Kundenwille ist entscheidend
Aufgrund der zum Teil bereits bestehenden kritischen Diskussionenüber
Smart Meter sollen die Endkunden die modernen Zähler ablehnen können, falls
sie Bedenken hinsichtlich Datenschutz oder möglicher Gesundheitsgefährdung
durch Mobilfunk-Strahlung haben. Für diese Kunden schlägt die Thüga modular
aufrüstbare Zähler vor.Ändert der Kunde seine Einstellung, kann der Zähler
kostengünstig nachgerüstet werden.
2. Wer bestellt, zahlt auch
Die Einführung eines Smart Meters ist mit zusätzlichen Kosten verbunden,
die auch derjenige bezahlen soll, der ihn bestellt beziehungsweise einen
Nutzen daraus zieht, wie zum Beispiel Anbieter von Energiedienstleistungen.
Darüber hinaus spricht sich Thüga dafür aus, dass die Regulierungsbehörde
die Kosten der Netzbetreiber für gesetzlich geforderte Smart Meter ohne
Zeitverzug anerkennt.
3. Bestehende effiziente Prozesse beibehalten
Zur Verteilung der Messdaten sollen die gleichen Prozesse verwendet werden,
die in den letzten sechs Jahren für den liberalisierten Strommarkt
entwickelt wurden. Demnach erhält der Netzbetreiber die Verbrauchswerte und
leitet sie an die berechtigten Marktpartner weiter. Die neue Aufgabe –Smart
Meter Gateway Administrator– (Verwaltung von Zertifikaten und
Berechtigungen) sollte in der Verantwortung des Netzbetreibers liegen, da
dieser als einziger Marktakteur dauerhaft der Messstelle zugeordnet ist.
4. Einbau zeitlich klug staffeln
Der Netzbetreiber soll die Möglichkeit erhalten, innerhalb einer Umrüstzeit
von acht Jahren den Austausch der alten gegen die modernen Zähler
eigenverantwortlich zu organisieren. Dies ermöglicht ihm eine effiziente
Umsetzung und er vermeidet Belastungsspitzen.
5. Ausreichender Wettbewerb erforderlich
Der Gesetzgeber schreibt den Einbau von Messsystemen vor, sobald sie
technisch verfügbar sind. Nach Ansicht der Thüga sollte die Umrüstung erst
dann erfolgen, wenn auf dem Markt unterschiedliche Anbieter mit erprobten
und funktionsfähigen Zählern in einem Wettbewerb zueinander stehen.Über Thüga:
450 Städte und Gemeinden haben aus Verantwortung für den Lebensraum von
rund acht Millionen Menschen ihre 100 kommunalen Energie- und
Wasserversorgungsunternehmen in die Thüga-Gruppe eingebunden. Ziel ist,
durch Zusammenarbeit Mehrwert für den einzelnen Lebensraum zu schaffen und
kommunale Werte nachhaltig zu sichern. Insgesamt arbeiten 18.200
Mitarbeiter in der Thüga-Gruppe. Diese versorgen knapp 3,6 Millionen Kunden
mit Strom, gut 2,1 Millionen Kunden mit Erdgas und 1 Million Kunden mit
Trinkwasser. Der Umsatz des Thüga-Netzwerks lag 2011 bei 21,3 Milliarden
Euro. Die Thüga-Gruppe ist deutschlandweit das größte kommunale Netzwerk
lokaler und regionaler Energieversorger. In der Thüga-Gruppe sind die
Rollen klar verteilt: Die 100 Partner sorgen für die aktive
Marktbearbeitung mit ihren lokalen und regionalen Marken. Thüga –
Kapitalpartner der Städte und Gemeinden und in dieser Funktion
Minderheitsgesellschafter bei den Partnerunternehmen – ist als Kern der
Gruppe mit der unternehmerischen Entwicklung beauftragt: Gewinnung neuer
Partner, Wertsicherung und -entwicklung des einzelnen Unternehmens,
Koordination und Moderation von Projekten sowie Steuerung der
Zusammenarbeit in der Gruppe.
Pressekontakt:
Leiter Unternehmenskommunikation
Christoph Kahlen
Nymphenburger Straße 39
80335 München
christoph.kahlen@thuega.de
Tel. +49 (0) 89-38197-1215
Pressesprecherin
Carmen Meinhold
Nymphenburger Straße 39
80335 München
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Tel. +49 (0) 89-38197-1542
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Emittent/Herausgeber: Thüga Aktiengesellschaft
Schlagwort(e): Energie
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