Eine starke Währung und gleichzeitig
Exportweltmeister: Das war das Markenzeichen Deutschlands, als es
noch die D-Mark gab und die Bundesbank als unabhängige Institution
über die Geldstabilität entscheiden konnte. Das Erfolgsrezept
beruhte auf der Erkenntnis, dass nur politisch schlecht organisierte
Staaten und wirtschaftlich wenig leistungsfähige Volkswirtschaften
mit dem schier endlosen Drucken von Geld und ständiger
Währungsentwertung ein konjunkturelles Strohfeuer entfachen. Das galt
als verzweifelter Versuch, internationale Konkurrenzfähigkeit
zurückzugewinnen. Funktioniert hat diese wundersame Geldvermehrung
immer nur kurzfristig. Langfristig hat es diese Länder noch weiter
abgehängt. Der Grund liegt auf der Hand: Wer nur wegen seiner
billigen Währung exportieren kann, aber nicht wegen der Qualität
seiner Produkte und weil er seine Wirtschaft rationalisiert und
modernisiert, schafft eine immer größere Kluft zur technologischen
Weltspitze. Genau dies wird die Folge der geldpolitischen
Entscheidung von EZB-Chef Mario Draghi sein, durch das Aufkaufen von
Staatsanleihen, darunter auch Ramschpapiere aus den südeuropäischen
Krisenländern, abenteuerlich viel Geld in den Markt zu pumpen: allein
bis 2016 mehr als eintausendeinhundert Milliarden.
Damit eine Deflation verhindern und die Konjunktur in
Pleiteländern anheizen zu wollen, ist ein vorgeschobener Grund. Die
niedrige Inflationsrate ist allein eine Folge des extrem niedrigen
Ölpreises. Draghis Motiv ist politisch: Er will Länder wie
Griechenland, Italien oder Frankreich auf Kosten Deutschlands und
anderer Länder sowie aller Sparer in Europa vor dem Finanzkollaps
retten. Die Schuldzinsen für unsolide wirtschaftende Regierungen
bleiben niedrig, ihre Neigung, noch mehr Schulden zu machen, wird
steigen: Der Draghi-Wahnsinn geht weiter und das Vertrauen in den
Euro wird weiter sinken.
Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de