An der Ressortverteilung in der EU-Kommission, so
wie deren künftiger Chef Juncker sie sich ausgedacht hat, gibt es
manches zu bekritteln. Ein Brite, der den Finanzmarkt regelt, ein
Franzose mit Zuständigkeit für Ausgabendisziplin, ein Ungar, der
zuhause geholfen hat, Staat und Gesellschaft auf stramm nationalen
Vordermann zu bringen und nun europäische Kultur repräsentieren soll
– da wird mancher schon abwinken, bevor es losgegangen ist.
Doch so einfach sollte man es sich nicht machen. Jean-Claude
Juncker, der vermeintlich ausgebrannte alte Europa-Träumer, hat ein
bemerkenswert auf Veränderung ausgerichtetes Personal-Konzept
präsentiert. Das wird nicht allen bürokratischen Stumpfsinn und
Brüsseler Trott in bürgernahe Kreativität verwandeln. Aber es kann
helfen, die EU-Schaltzentrale politischer zu machen. Das Team Juncker
hat jedenfalls die Chance verdient, die Zweifel in der Praxis zu
widerlegen.
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