Thüringische Landeszeitung: Christen-Hatz – Die üble Botschaft von Lahore / Leitartikel von Gerlinde Sommer zum Selbstmordanschlag in Pakistan

Menschen feiern Ostern als fröhliches Fest. Und für
Christen ist dieses Fest mehr als nur die Ankündigung des Frühlings.
Unabhängig von der jeweiligen Jahreszeit wird rund um den Erdkreis
der Auferstehung gedacht. Genau auf diese Gruppe zielte der Anschlag
von Lahore. Er galt ganz bewusst den christlichen Familien, die sich
dort in einem Park versammelt hatten. Ein Taliban-Sprecher hat dies
nicht nur bestätigt, er hat sogar weiteren Terror angekündigt.

Lahore ist weit weg. Aber wir, die wir so viel halten vom wahren
Kern des christlichen Abendlandes, wir, die wir das christliche
Abendland nicht nur im Munde führen, sondern im Herzen tragen, müssen
diesen Menschen, die mitten aus dem Leben gerissen wurden, ganz nah
sein. Dieser Terror meint uns. Er meint jedenfalls das, was diesen
hierzulande oft so gering geschätzten Glauben als Fundament unserer
Art zu leben ausmacht. Christsein, das bedeutet ja etwas. Das heißt
nicht nur, getauft zu sein.

Frohe Ostern haben wir uns gewünscht in diesen Tagen. Bei uns kann
jeder seinen Glauben oder Nichtglauben leben, wie er will. Er darf
nach seinem Willen und Wollen glücklich werden. Mit diesem oder jenem
Gott. Mit keinem oder vielen Göttern. Anderswo müssen Menschen
sterben, weil sie glauben. Das hat auch mit dem Kern der Botschaft zu
tun, für den die Christenheit steht. Reden wir jetzt nicht von den
Irrungen, Wirrungen und Übeln, die falsch verstandener Religionskrieg
auch einst von hier ausgehend mit sich brachte. Reden wir von der
Christen-Hatz. Und stellen wir uns die Frage, wie die Taliban und
ihre Brüder im Geiste, ob nun IS oder andere, von ihrem blutigen
Handwerk abgebracht werden können.

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