Björn Höcke bleibt sich selbst treu. Er polemisiert
und attackiert unter der Gürtellinie. Und vor allem: Er schürt
weiterhin bewusst durch seine Wortwahl rechtes Gedankengut.
Der Landtag, in dem schon immer heftig gestritten wurde, verkommt
unter dem AfD-Fraktionschef zu einer Arena populistischer
Peinlichkeiten.
Hätte Höcke den seit Jahren etablierten Thüringen-Monitor schlicht
kritisiert, wäre das nachvollziehbar, wenn auch zu erwarten gewesen.
Denn der Grund scheint so simpel wie durchsichtig: Höcke gefallen die
Ergebnisse nicht, die besagen, dass fremdenfeindliche und
rechtsextreme Einstellungen im Freistaat wieder zunehmen.
Doch damit nicht genug, Höcke wirft den unabhängigen
Wissenschaftlern, die die Studie erarbeitet haben, methodische Fehler
und Parteilichkeit vor und verunglimpft ihre Arbeit als
„linksideologisches Machwerk“, das auf den „Müllhaufen“ der
Geschichte gehöre. Was schon deshalb absurd ist, weil der
Thüringen-Monitor einst von einer CDU-Alleinregierung etabliert wurde
und deren wissenschaftlicher Leiter, Prof. Heinrich Best,
unverdächtig ist, ein linker Parteigänger zu sein.
Aber Höcke kritisiert nicht nur. Er überschreitet absichtlich
Grenzen. Auf die Frage, was man mit dem Thüringen-Monitor machen
sollte, ruft er seinen Parlamentskollegen zu: „Ich habe zu Hause
einen Holzofen, Pünktchen, Pünktchen, Pünktchen.“
Das ist an Geschmacklosigkeit angesichts der Bücherverbrennungen
der Nazis kaum zu überbieten. Höcke hat sich einmal mehr als
geistiger Brandstifter erwiesen.
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