Es ist etwas im Busch in den USA. Auf der 
Internetseite des Republikaners Jeb Bush – Sohn und Bruder der 
Ex-Präsidenten George H.W. und George W. – ist ein Datum zu finden, 
der 15. Juni. An diesem Tag wird er voraussichtlich seine 
Präsidentschaftskandidatur verkünden. Damit ist er einer von vielen. 
Aber er ist ein Bush. Ein anderer großer Name hat es vorgemacht: 
Hillary Clinton hat den Hut längst in den Demokraten-Ring geworfen. 
Bush gegen Clinton. Der US-Wahlkampf nimmt an Fahrt auf.
   Kräftige Unterstützung erhält Bush III. derweil aus Deutschland. 
Jeb – auf die Nennung des negativ behafteten Familiennamens 
verzichtet er – durfte gestern in Berlin fleißig Hände schütteln. 
Angela Merkel und ihre wichtigsten Minister Steinmeier und Schäuble 
rollten wohlwollend den roten Teppich aus.
   Deutschland manövriert sich damit in eine schwierige Lage. Dem 
Präsidentschaftskandidaten Barack Obama legte Merkel bei dessen 
Berlin-Besuch weiland noch fleißig Steine in den Weg – man wollte 
schließlich nicht in den Wahlkampf eingreifen. Jeb Bush hat kein 
politisches Amt und ist in seiner Partei nicht unumstritten. Die 
Latinos müsse man für sich gewinnen. – Ein Affront für die 
erzkonservative Tea Party. Eine Kampfansage an Obama? Fehlanzeige. 
Abgrenzung zum Irak-Feldzug seines Bruders? Nicht doch. Nach besten 
Chancen auf den Einzug ins Weiße Haus klingt das nicht. Und dennoch 
ist Jeb Bush der Hoffnungsträger der Republikaner.
   Fragwürdig bleibt aber, warum ihm zum jetzigen Zeitpunkt der Hof 
gemacht wird. Die Bundesregierung bietet Wahlkampfhilfe zur besten 
Sendezeit. Es ist etwas im Busch in Berlin.
Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de
