Während die Piloten der Lufthansa unverdrossen mit
immer neuen Streiks zu Lasten der genervten Passagiere und ihres
Arbeitgebers um nicht mehr zeitgemäße Privilegien kämpfen, büßt die
größte deutsche Fluggesellschaft kontinuierlich internationale
Konkurrenzfähigkeit ein. Der weltweite Luftkampf um die Auslastung
von Flugzeugen und zu riesigen Drehkreuzen ausgebauten Flughäfen wird
längst mit ungleichen Mitteln geführt.
Die Wettbewerbsverzerrung hat drastische Auswirkungen auf die
Rentabilität. Keine Steuern, niedrige Landegebühren und andere
Subventionen oder Preisnachlässe: Emirates mit Sitz in Dubai
beispielsweise kann seine Jets für rund ein Drittel weniger Kosten
als die Lufthansa fliegen lassen. Hinzu kommen immer neue
Billigfluglinien.
Doch die Pilotenvereinigung Cockpit tut so, als gebe es noch die
heile Welt über den Wolken, als sich die Lufthansa nur mit ein paar
europäischen und amerikanischen Fluggesellschaften messen musste. Das
ist dickfellig.
Hoch qualifizierte Piloten müssen gut verdienen. Aber eine
Luxus-Pension schon mit 55 und gleichzeitige Zuverdienstmöglichkeiten
bei anderen Fluglinien, während anderorts Piloten noch mit über 60
Jahren Dienst tun, ist auf Dauer nicht akzeptabel, wenn die Lufthansa
überleben will.
Natürlich richtet sich der Zorn der Streikenden auch gegen die
Bestrebungen der Lufthansa-Spitze, immer mehr Routen aus
Kostengründen von der Billig-Tochter Eurowings bedienen zu lassen.
Die absurde, ungewollte Streiklogik: Je hartnäckiger die
Lufthansa-Piloten um ihre Privilegien kämpfen, desto mehr Flüge
werden ausgelagert.
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