Thüringische Landeszeitung: Ein Stück Zukunft / Kommentar von Matthias Benkenstein zur Elektromobilität

Es mag pathetisch klingen, aber es steht fest: Wenn
man mit einem Elektroauto unterwegs ist, dann hat man das Gefühl,
dass man mit einem Stück Zukunft fährt. Davon konnte ich mich gerade
selbst während einiger Probetouren mit einem E-Golf überzeugen.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Mehrheit der Autofahrer
„elektrifiziert“ ist. Jedoch geht das nicht von heute auf morgen, es
wird noch viele Jahrzehnte dauern. Rückblickend wird einem der
Zeitraum jedoch nicht so groß vorkommen. Man bedenke, dass Carl Benz
sein erstes Automobil mit Verbrennungsmotor vor gerade einmal 130
Jahren gebaut hat. Und was wird in 130 Jahren sein? Prognosen zufolge
werden bis dahin längst alle Ölreserven erschöpft sein. Folglich
werden die einschlägigen Lobbys ihren Widerstand gegen die
Elektroautos nicht ewig aufrechterhalten können.

Bis dahin ist noch viel zu tun, denn obwohl die modernen Mobile
ein angenehmes Fahrgefühl bieten, bleibt oft ein mulmiges Gefühl: Wie
lange reicht der Akku noch? Ist eine Ladesäule in der Nähe? Für die
meisten Kunden sind die Fahrzeuge einfach noch nicht alltagstauglich
– hinzu kommt die Preisfrage.

Eine Kaufprämie, über die in Berlin nachgedacht wird, kann diese
Nachteile nicht aufheben und belastet die Steuerzahler. Besser ist
es, wenn die Autobauer noch mehr in Forschung und Entwicklung
investieren. Das macht sie fit für die Zukunft und liefert den Kunden
die überzeugenderen Kaufanreize.

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