Es ist die Zeit der Anti-Terror-Allianzen. Zuerst
haben die USA eine geschmiedet, die sich konkret gegen den
sogenannten „Islamischen Staat“ richtet und an der sich auch
Deutschland beteiligt. Jetzt gibt es eine weitere Allianz, vereint
und geführt von Saudi-Arabien. Das ist nicht unproblematisch, weil
etwa eine Koordination der Militäraktionen bislang nicht
stattfindet. Schnell kann es da zu einer Eskalation kommen – inmitten
eines immer größer werdenden Stellvertreterkriegs und einer
Gemengelage, die kaum jemand vollständig durchdringt. Auch mit Teilen
der muslimischen Welt ist sich Saudi-Arabien nicht einig. Wichtige
islamische Staaten wie der Iran, der Irak, Afghanistan und Indonesien
sind nicht Mitglied in der neuen Anti-Terror-Allianz. Das liegt
daran, dass Saudi-Arabien die sunnitischen Staaten nicht nur gegen
den IS vereinen will, sondern auch im Kampf gegen den Einfluss
Teherans und die rivalisierende schiitische Macht. Es geht also
darum, wer in der Region das Sagen hat – auch nach dem Sturz Assads.
Daran ist auch den USA, Russland und der Türkei gelegen.
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