Was muss eigentlich noch alles passieren, dass auch
dem letzten Geduldigen aufgeht, dass Wladimir Putin kein
Friedensengel ist? Grinsend sprach er von der Vorhersehbarkeit der
Einnahme der ukrainischen Stadt Debalzewo, wohl wissend, dass dadurch
das Minsk-II-Abkommen im Grunde zur Makulatur erklärt wurde. Die
Unterstützung der Separatisten durch „Mütterchen Russland“ erwähnte
er dabei nicht. Denn er hat die Ukraine im Geheimen längst aufgeteilt
und die auf Verhandlungen setzenden Angela Merkel wie François
Hollande im Nachhinein vorgeführt.
Waffenlieferungen und personelle Unterstützung der zumindest zum
Teil kriminellen Separatisten durch Russland sind inzwischen
nachgewiesenermaßen traurige Realität. Westliche Waffenlieferungen an
Kiew aber würden dem Aggressor die Rechtfertigung für ein dann nicht
mehr verdecktes Eingreifen geben. Sie sind mithin also keine
realistische Option. Denn Pessimisten, die bereits von einem dritten
Weltenbrand als Stellvertreterkrieg faseln und mit der Angst der
Menschen spielen, dürfen nicht Recht bekommen. Zum Glück halten die
USA in Sachen Waffenlieferungen an Kiew noch die Füße still. Wie
lange dieser Zustand vorhält, kann aber niemand genau sagen.
Was jetzt übrig bleibt, ist das Verschärfen der Sanktionen. Nur
mit extremem ökonomischen Druck ist Putin in der selbst verschuldeten
russischen Wirtschaftskrise zu stoppen. Der Preis der Aggression muss
fühlbar steigen. Demonstrative Einigkeit der westlichen Demokratien
ist dafür nötig. Daran sollte Brüssel zum Beispiel Ungarns Premier
Viktor Orban erinnern. Denn das doppelte Spiel des Provokateurs und
Propagandisten Putin ist im Grunde durchschaubar. Sein übles Spiel
mit dem Frieden Europas und der Welt muss beendet werden. Übrigens
auch seine finanzielle Unterstützung für die rechten Bewegungen in
den Staaten des Kontinents.
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