Thüringische Landeszeitung: Erdogan spielt mit dem Feuer / Kommentar von Nils R. Kawig zum Einmarsch türkischer Bodentruppen im Nordirak

Die Krise im Nahen Osten weitet sich aus. Nach
Assads Angriffen auf das syrische Volk und der Flucht von
Hunderttausenden Menschen, nach den Gräueltaten des Islamischen
Staates (IS) in der Region gießt nun die türkische Regierung Öl ins
Feuer und marschiert mit Bodentruppen im Nord-Irak ein. Ihr Gegner
heißt nicht IS, wie viele denken und manche wünschen würden, sondern
PKK. Grund: Die verbotene kurdische Untergrundorganisation ist dem
Präsidenten Erdogan ein Dorn im Auge, zumal Anfang November in der
Türkei ein neues Parlament gewählt werden soll. Bei der letzten Wahl
hatte die Kurden-Partei HDP der Regierungspartei AKP die absolute
Mehrheit kaputt gemacht. Seither hat sich der Ton zwischen Türken und
Kurden verschärft. So sehr, dass die PKK wieder Attentate verübt und
die Türkei ihre Armee ins Feld schickt. Ein weiterer Bürgerkrieg
droht.

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