Thüringische Landeszeitung: Erklärungen fehlen / Kommentar von Fabian Klaus zur Entwicklung des Rechtsextremismus– in Nordthüringen

Sie wollen weg vom rechtsextremen Image. Das
gelingt ihnen in Nordthüringen nicht – noch nicht. Die Initiatoren
der Aktionen „Ein Licht für Deutschland“ geben sich bürgerlich,
fordern Dinge, die leicht verständlich sind. Angela Merkel solle
zurücktreten, Neuwahlen müssten her …

Vor allem im Eichsfeld wird von denen, die noch vor nicht allzu
langer Zeit mit Schlagstock und Quarzhandschuh wüteten, versucht, in
eine Lücke zu springen, die niemand füllt. Die Sorgen der Menschen in
Nordthüringen vor ungebremstem Zuzug von Flüchtlingen dienen als
Türöffner, um das „extrem“ hinter dem rechts vermeintlich
loszuwerden. Was ist schon dabei, mal eine Kerze aufzustellen und
Leuten am Bürgermikrofon zuzuhören?! Dass man mit Rechtspopulismus
Erfolg haben kann, hat ja die AfD in Erfurt gezeigt. Die wird
regelmäßig demaskiert oder tut das selbst. Im Eichsfeld verfolgen die
Rechtsextremen die AfD-Linie: Sie erklären, warum Flüchtlingsaufnahme
nicht sein soll.

Was fehlt? Die Erklärung, warum Menschen Schutz geboten werden
muss. Leider scheint das notwendig zu sein, denn nur so wird der
Zuzug dauerhaft Akzeptanz finden. Die demokratischen Parteien müssen
deutlicher vernehmbar sein in Nordthüringen.

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