Wer hätte das gedacht. Die Partei, die den Grünen
so gerne vorgeworfen hat, die Dagegen-Partei zu sein, ist selbst die
Dagegen-Partei. Keine Stromleitungen, keine Windräder – und
bitteschön auch keinen Atommüll. Sonst werde sich die bayerische
Staatsregierung womöglich einer Komplettlösung für die Energiewende
verweigern. Da fragt man sich, was die CSU-Granden in München
eigentlich überhaupt noch blockieren könnten. Durch konstruktives
Handeln in Energiefragen ist die Regierung um ihren Chef Horst
Seehofer jedenfalls zuletzt nicht aufgefallen – eher durch
Wortbrüchigkeit. Erst stimmte man neuen Leitungen zu, um sie dann
nach Bürgerprotesten zu verdammen. Die Atomkraft galt nicht nur in
Bayern mal als beste und günstigste Energieform. Dass man nun nicht
damit leben kann, einen Teil ihrer Folgen in Form von
Atommüll-Behältern vorübergehend aufzunehmen, ist da beinahe schon
berechenbares Handeln. Wohlgemerkt: Alle anderen betroffenen Länder
waren einverstanden. Nur die bayerische Regierung verlangt – mal
wieder – eine Extrawurst.
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