Die Wirtschaft boomt und die Arbeitslosigkeit sinkt
aller Voraussicht nach schon bald auf einen historischen
Tiefststand. Im 25. Jahr nach der Wiedervereinigung erlebt
Deutschland eine Art Wirtschaftswunder. In einer Welt drohender
politischer Gefahren und wirtschaftlicher Risiken ist Deutschland
derzeit eine Insel der Glückseligen. Aber auch Glück und Wohlstand
sind relativ: Nicht jeder in Deutschland profitiert vom soliden
Aufschwung: Von Branche zu Branche ist die Situation sehr
unterschiedlich. Und zu einem guten Teil geht es Deutschland vor
allem deswegen gut, weil es in anderen Teilen eines dramatisch
entindustrialisierten Europas immer schlechter um die ökonomische
Verfassung und Vernunft bestellt ist – Griechenland und Co. lassen
grüßen.
Die deutschen Exporte sind stark, nicht nur wegen des abgestürzten
Euro. Der wachsende Inlandskonsum zeugt von optimistischer Stimmung.
Die geringen Ölpreise helfen rohstoffarmen Industrienationen wie
Deutschland. Gute Ausbildung und Rechtssicherheit stärken unsere
internationale Wettbewerbsfähigkeit und die Konjunkturgurus heben im
Frühjahrsgutachten ihre Wachstumsprognose auf 1,8 Prozent an.
Das alles klingt gut, sollte aber den klaren Blick auf
Zukunftsrisiken nicht verstellen. So ist die deutsche Wirtschaft
nicht wegen, sondern trotz der investitionshemmenden Politik der
Großen Koalition stark. Immer mehr Bürokratie und staatliche
Eingriffe in die Tarifautonomie machen Deutschland für ausländische
Investitionen unattraktiver und vertreiben Arbeitsplätze ins Ausland.
Ein viel zu zögerlicher Schuldenabbau und das Verteilen immer neuer
sozialer Geschenke sind schwere Hypotheken für die Zukunft.
Das darf nicht so weitergehen. Angesichts historisch hoher
Steuereinnahmen müssen jetzt Arbeitnehmer und Betriebe entlastet
werden. Die deutsche Wirtschaft würde es noch dynamischer und
konkurrenzfähiger machen.
Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de