Thüringen sind die Grünen gerade dabei, mit wenig
mehr als fünf Prozent zur mithin wichtigsten Partei der angestrebten
rot-rot-grünen Regierung zu werden. Ohne sie geht–s hier nicht. Und
was das nach sich zieht, ist im Koalitionsprogramm auf fast jeder
Seite nachzulesen. Die Grünen haben sogar Mitentscheidungsrecht bei
der Landwirtschaft, obwohl dieses Ressort der Linken zufällt. In
Thüringen stimmt die Basis gerade über das Bündnis mit Roten und
Dunkelroten ab. Grün will endlich an die Schalthebel. Um es besser
zu machen als bisher. Das ist der hohe Anspruch. Auf Bundesebene
befindet sich die Partei, wie die aus Thüringen stammende
Bundestagsfraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sagt, in der
Werkstatt. Zur Reparatur, so darf angenommen werden. Es handelt sich
nicht um einen Totalschaden, aber doch um manche Beule und Delle. Die
Grünen wurden nicht fremdverschuldet in eine Kollision verwickelt.
Sie haben sich selbst Beulen zugefügt. Die Veggie-Day-Idee stempelte
sie zur Verbotspartei. Zurecht oder zu unrecht. Egal. Das Etikett
bleibt. Sie regiert in Baden-Württemberg und wird weit über
Grünen-Kreise hinaus gelobt. Aber Kretschmann widerspricht dem Gusto
der Fundis – und musste sich Verbalattacken gefallen lassen. Der
Parteitag hat manches zurechtgerückt. Die Atmosphäre stimmte. Es wird
weitergewerkelt.
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