War doch klar: Die Bundeswehr zieht in den Krieg
gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“. Das war zu erwarten, seit
Bundeskanzlerin Merkel – nach den Anschlägen von Paris – den
Franzosen jedwede Unterstützung bei ihrem Kampf gegen den Terror
zugesagt hat. Nun ist es also auch „unser“ Kampf. Mit großer Mehrheit
hat der Bundestag am Freitag für einen Syrien-Einsatz gestimmt.
Die Mehrheit der Deutschen ist allerdings anderer Meinung, findet,
dass sich Deutschland aus diesem militärischen Einsatz heraushalten
sollte. Dahinter steckt vor allem die Angst vor Terroranschlägen in
unserem Land. Aber machen wir uns nichts vor: Ob im Himmel über
Syrien ein paar „Tornados“ kreisen und den beteiligten Nationen Daten
liefern oder eben nicht, Deutschland ist auch ohne derlei
Kriegseinsätze radikalen Fundamentalisten ein Dorn im Auge. Wegducken
gilt also nicht. Und dennoch haben alle Bundestagsabgeordneten, die
am Freitag mit Nein gestimmt haben, recht, wenn sie auf die Gefahren
dieses Krieges hinweisen. Denn aus der Luft wird der IS nicht
besiegt!
Es ist in Ordnung, wenn Deutschland im Rahmen seiner begrenzten
Möglichkeiten, mit Aufklärungs- und Tankflugzeugen hilft und einen
französischen Flugzeugträger im Mittelmeer beschützt. Aber die
eigentliche Stärke der Bundesrepublik liegt in ihrer wirtschaftlichen
Macht und politischen Bedeutung. Die sollte Merkel einsetzen. So
könnte sie einen wertvolleren Beitrag zum Kampf gegen den
„Islamischen Staat“ leisten.
Deutschland muss zwischen Russland und den USA vermitteln; es muss
auf die Türkei und auf Saudi-Arabien einwirken, damit der IS keine
Geschäfte machen kann. Nur diesen Kampf werden wir gewinnen.
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