Thüringische Landeszeitung: Klare Ansage nötig – Geberkonferenzen nicht selbstverständlich / Leitartikel von Axel Zacharias zum Wiederaufbau des Gazastreifens

Und wieder eine Geberkonferenz. Natürlich dürfen
uns die geplagten Einwohner des Gaza-Streifens nicht egal sein, aber
es ist schon deutlich, dass vor allem im Nahen Osten der Hass seit
Jahrzehnten größer ist als der Friedenswille. Die Folge sind immer
neue Zerstörungen, die dann in schöner Regelmäßigkeit von den
Steuerzahlern anderer Länder wieder beseitigt werden.
Geberkonferenzen gibt es inzwischen allenthalben. Es ist richtig,
dass dieser Mechanismus ein Ende haben muss. Denn diejenigen, die
immer wieder abgeben, sind es allmählich leid, immer wieder und
scheinbar am Ende umsonst, Milliarden für Reparaturen an der
Infrastruktur in diesen geplagten Landstrich zu pumpen. Die Spirale
aus Hass und Rache muss endlich durchbrochen werden.

Israel muss begreifen, dass es keinen friedlichen Alltag unter
schweren Waffen geben wird, die Untergrundkämpfer der Hamas werden
keine Zukunft in Würde für die Palästinenser herbeibomben können. Es
wird eine globale Aufgabe sein, dies beiden Seiten klar zu machen und
einen wie auch immer zu erreichenden fragilen Frieden zu überwachen.

Dazu gehört es, die jegliche positive Entwicklung verhindernde
Einschnürung des Gaza-Streifens durch Israel allmählich aufzugeben.
Es ist aber auch nötig, die palästinensische Hetze gegen den
jüdischen Staat zu beenden. Die Haltung, das alles erlaubt sei, was
Israel Schaden zufügt, muss künftig geächtet werden. Kassam-Raketen
sind keine Argumente, mag die Lage auch noch so verzweifelt sein.
Fundamentalismus ist immer ein schlechter Ratgeber.

Nicht umsonst warnte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon: „Aufbauen und
zerstören – und dann von der internationalen Gemeinschaft erwarten,
sie zahle die Rechnung“ sei ein Ritual, das endlich beendet werden
müsse. Die Freunde Israels und auch die der Palästinenser müssen
jetzt eine klare Ansage machen: Bis hierher – und nicht weiter!

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